2019.01.12-28 | Weltjugendtag Panama!!

Es war großartig. Einfach großartig. Meine Gruppe, das Land, der Moment, die ganze 190122_Panama-01Welt – ich bin unglaublich dankbar, die Erfahrung vom Weltjugendtag in Panama gemacht haben zu dürfen. Das Thema des WJT „Hágase en mi según tu palabra” („Mir geschehe nach deinem Wort“) begleitete uns auf der gesamten Reise. Es lud und lädt uns ein, ganz auf Gott zu vertrauen.

Die Gruppe, mit der ich nach Panama geflogen bin, kam vom Regnum Christi, einer neuen geistlichen Gemeinschaft, die durch ihren tiefen, lebendigen Glauben viele Menschen, auch besonders junge Menschen fasziniert. Wir verbrachten die Woche vor dem Weltjugendtag in Mexiko, wo diese Gemeinschaft ihre Wurzeln hat, besuchten viele Projekte und lernten das Land und die Mentalität, die Gegensätze und das Bemühen kennen, mit denen viele Menschen im Regnum Christi versuchen, dem anderen und dadurch Jesus zu dienen. Wir konnten tiefe Einblicke und Erfahrungen machen, die auch die Gemeinschaft in unserer Gruppe prägten und durch die jeder einzelne wachsen durfte.190122_Panama-02

Wir – etwa 20 Jugendliche – hatten das große Glück, mit zwei Priestern und einem Diakon zu reisen, die uns richtig guten geistlichen Input geben konnten. Dadurch wurde die gesamte Reise nicht nur zu einem ziemlich großen Event, sondern auch zu einer tiefen Erfahrung mit Jesus.

Mittwochs startete unser Flieger nach Panama, ein Tag nachdem der WJT offiziell begonnen hatte. In Panama angekommen überkam mich wieder das Gefühl, welches nur der WJT geben kann. Eine ganz spezielle Freude. Tief und voll mit Liebe. Gefühlt hatte sich die ganze Welt versammelt, um das eigentlich Wichtigste zu feiern: JESUS! Knapp eine Million Jugendliche feierten gemeinsam den Glauben. Es herrschte richtig coole Partystimmung gemischt mit einer wirklich tiefen innerlichen Freude, Offenheit und Lebenslust. Die Menschen verschiedenster Nationen hatten keine Hemmungen, miteinander zu reden, sie strömten singend durch die Straßen Panamas und begrüßten sich gegenseitig mit Sprechgesängen, um die jeweils andere Nationalität zu bejubeln. Eine brasilianische Gruppe, der wir begegneten, rief uns über die Straße zu: „7 zu 1“, und spielte damit auf den für die Brasilianer noch tief sitzenden Schmerz des Sieges für die deutsche Nationalmannschaft im WM-Halbfinale 2014 an, applaudierte uns dazu und streckte die Daumen hoch.

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190122_Panama-05Auch Panama begrüßte uns total herzlich. Das ganze Land schien sich zu freuen, Gäste aus aller Welt willkommen zu heißen. Fast jedes Auto hupte im Vorbeifahren, um die Jugendlichen zu empfangen. Unsere Gruppe schlief in einer Universität mit sehr vielen anderen Jugendlichen zusammen. In Panama herrschten tropische Verhältnisse, 35°C und sehr feuchte Luft, aber oftmals konnte uns der Wind vom Meer helfen, diese Temperaturen auszuhalten. Der ganze Weltjugendtag war natürlich lateinamerikanisch geprägt, die meisten Menschen kamen aus den spanischsprechenden Ländern. Zudem muss man sagen, dass es echt eine große Leistung war, wie Panama als so kleines Land den Weltjugendtag organisiert hatte. Die Technik musste sogar eingeflogen werden. Nur mit dem Müll funktionierte es noch nicht so ganz.

Am Donnerstag und Freitag kamen bei den Katechesen, die nach Ländern sortiert waren, die verschiedensten Themen hoch, besonders die Fragen unserer Zeit und unserer deutschen Gesellschaft wurden teilweise heftig diskutiert, wodurch verschiedene Meinungen miteinander ins Gespräch kamen.190122_Panama-06

Nachmittags ging es weiter zum Omar Park, in dem sich neben dem Beichtzentrum und der ewigen Anbetung auch Konzerte und Orte der Begegnungen befanden. Ein großer Bereich von Ständen zeigte hier die Vielfalt von kirchlichem Leben, geistlichen und apostolischen 190122_Panama-07Initiativen und unterschiedlichen Bewegungen.

Donnerstagnachmittag begrüßte uns Papst Franziskus an der CintaCostera auf einer abgesperrten Straße am Meer. Es waren so viele Leute hier, dass es uns nicht gelang in den Bereich zu kommen, der für uns vorgesehen war, weil ein Durchweg unmöglich war. Trotzdem war die Stimmung super. Am selben Ort fand am Freitag der sehr berührende Kreuzweg statt.

Als wir am Samstag zu dem riesigen Flughafenplatz mit Schlafsack und Isomatte pilgerten, teilten wir uns ab der Essensstation auf. Die Hälfte der Gruppe besorgte hier Essenspakete, die andere Hälfte lief schon zum Feld, um noch halbwegs gute Plätze in unserem Bereich B1 zu ergattern, von denen wir eine recht gute Sicht auf eine Leinwand hatten. Angekommen warteten wir noch etwa sechs Stunden, bis der Papst sogar ein paar Meter entfernt an uns vorbeifuhr. Dann fand die Vigilfeier statt.

Zwischen Papst und Jugend wurde durchgehend die gegenseitige Wertschätzung deutlich. Der Papst traf hier auf „seine“ Jugend, die ihre Treue und Zugehörigkeit durch andauernde Sprechchöre beteuerte. Ebenfalls übergab uns der Papst im jetzt und hier eine Aufgabe, die Verantwortung in sich trägt, eine große Anerkennung zeigt und uns ermutigt: „Ihr seid nicht die Zukunft, wie alle sagen. Ihr seid die Gegenwart.“

190122_Panama-08Die Vigilfeier mit anschließender Anbetung auf dem riesigen Flughafenplatz war für mich das Highlight. Ganz besonders, als sich der Papst gemeinsam mit knapp einer Million Jugendlichen hinkniete und es komplett still wurde. In diesem Moment durfte ich realisieren, dass Jesus wirklich mein bester Freund sein möchte. Dass ER auch die perfekte Freundschaft bietet, voll Tiefe, voll Vertrauen, voll Treue, und dass mir mit IHM nichts fehlt. Ich hoffe, dieses Bewusstsein auch noch im Alltag weiter in mir tragen zu können.

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Nach einer kurzen Nacht auf dem Feld wurden wir durch für unsere deutschen Ohren zu laute partymäßige Musik und Good-Morning-Rufe geweckt, aber kurze Zeit später waren auch wir bereit für den letzten großen Programmpunkt unserer Reise: die Abschlussfeier. Schon um 8 Uhr begann die hl. Messe mit dem Papst, was auch gut war, 190122_Panama-09sonst wäre es wieder viel zu heiß geworden. Die Worte des Papstes und diese sehr schöne und junge Gemeinschaft, die wir erfahren durften, stärkten unglaublich, wieder in unsere Heimat zurückzukehren, und voll Mut und Hoffnung, voll Tatendrang und Liebe in unserer Welt, in unserem Umfeld, in unseren Kirchen als Christ zu leben. Hier haben so viele Jugendliche aus der ganzen Welt ein glaubwürdiges Zeugnis einer lebendigen, lebensfreudigen und lebensnahen Kirche gegeben. Der WJT zeigte uns, dass wir nicht allein sind. Und er zeigte uns, dass die Welt dringend die Liebe braucht, die Jesus gibt. Wollen wir seine Liebe weitergeben.

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